Al Nasr - Al Dhafra 1:1 (etisalat Pro-League UAE, 13.12.2010)

Al Maktoum Stadium von Al Nasr in Dubai

Nachdem mich der Muezzin erneut zu unchristlicher Zeit (zu welcher auch sonst...) geweckt hatte, ging es zurück auf die Straße: Von Mascat aus 450 Kilometer bis nach Dubai. Bei Spritpreisen von 24 Cent pro Liter übrigens ein recht billiges und erheiterndes Vergnügen. Zumindest wenn man den Knopf zum Öffnen des Tankdeckels findet - und nicht wie ich die Hilfe von drei Angestellten und zwei Autofahrern benötigt, die sich schließlich um mein Auto tummelten und alle möglichen und unmöglichen Tasten drückten...

Burh Khalifa, Dubai
Groß, größer, am größten

Mit säuselnder Musik im Ohr - an fünf Tagen wurde im Radio kein einziges englisches Lied gespielt - tauchte schließlich die skurrile Metropole Dubai wie eine Fata Morgana im Wüstensand auf. Die Skyline an sich ist ja schon ein Blickfang, aber der Burj Khalifa ist schlicht alles überragend. 828 Meter misst das höchste Gebäude der Welt, das zum Glück auch ohne Navi leicht zu finden ist. An der Spitze ist es angeblich acht Grad kälter als am Boden! Also hin, gestaunt, nebenan in die pompöse Dubai Mall, gestaunt, und dann zu den wirklich wichtigen Dingen übergegangen: Fußball!

Ziel war das Al Maktoum Stadium, wo um 18.15 Uhr das Erstligaspiel zwischen Al Nasr und Al Dhafra auf dem Programm stand. Anders als beim Burj Khalifa war die Anfahrt hier doch ein wenig schwieriger: Trotz Stadtplan stand ich zweimal vor dem falschen Stadion, ehe ich endlich die richtige Abzweigung nahm und die Sportstätte erreichte, in der Deutschland am 2. Juni 2009 gegen die VAE 7:2 gewann.

Musik nur vom Minarett

Tribüne im Al Maktoum Stadium
Für 10 Dirham (ca. 2 Euro) ging es auf die spärlich gefüllte Haupttribüne, wo 200 Zuschauer für eine dürftige Kulisse sorgten. Bis zum Anpfiff futterte ich eine Tüte Kürbiskerne, lauschte den zweisprachigen Durchsagen (arabisch/englisch) und erfreute mich an dem Fehlen jeglicher Nerv-Musik aus den Lautsprechern. Geht doch! Die einzigen Klänge kamen aus der benachbarten Moschee, für einen Eintrag in der DJ-Ötzi-Hitmix-Wertung reicht das aber nicht :-)

Das Mittelfeldduell war recht ansehnlich, bot nette Spielzüge, aber auch einigen Anlass zum Haareraufen. So umrundete Gästestürmer Boris Kabi in der 24. Minute den Torwart, schoss dann aber gut zwei Meter vorbei... Wenig später ging der Gast aus Madinat Zayed dann doch in Führung, nur um drei Minuten später den Ausgleich zu kassieren - das wars.

Steriles und modernes Stadion

Das Al Maktoum Stadium (nicht zu verwechseln übrigens mit dem nahe gelegenen Bin Rashid Al Maktoum Stadium) fasst gut 12.000 Zuschauer. Mit seinen blauen Sitzschalen wirkt es ein wenig steril, einzig die ganz nette Haupttribüne und gegenüber der Schriftzug "1945" sorgen für etwas Abwechslung. Eröffnet wurde das Rund 1978 mit einem Spiel gegen den FC Liverpool - für das damals noch eher beschauliche Dubai durchaus ein Großereignis.

Mit Spielende begann für mich ein Wettlauf gegen die Zeit. 30 Minuten hatte ich, um nur mit Stadtplan bewaffnet die 25 Kilometer bis zum Spiel in Al Sharjah zu bewältigen...

Zuschauer in DubaiEinfahrt zum Al Nasr ClubAnzeigetafel im Al Maktoum Stadion