RSC Anderlecht - Royal Antwerpen FC 2:0 (Jupiler League, 9.2.01)

Genau 72 Stunden nach der bitteren Niederlage im Pokalhalbfinale brach man Richtung Belgien auf, um das "Constant van den Stock Stadion" abzuhaken. Nervensäge Max, immerhin schon stolze 16 Jahre alt, hat seinem einstündigen Monolog auf der Hinfahrt zufolge mehr sexuelle Erfahrung als Dolly Buster und Gina Wild zusammen. Unterbrochen wurden seine detailverliebten Ausführungen durch einen Anruf Godzillas, der mit einigen Leuten vom SF 98 auch dieses Spiel konsumieren wollte - allerdings lag diese Truppe zeitlich schon leicht im Hintertreffen. Am Stadion angelangt hieß es erst mal einen Parkplatz suchen, gar nicht leicht, liegt der Ground doch in einem Wohngebiet.

Kaum hatte man die erste Hürde erfolgreich gemeistert, folgt schon die nächste - der Kartenverkäufer! Ohne sogenannte "FanCard" würde gar nichts gehen, und pro Fancard auch nur ein Ticket. Da es sich um ein Risikospiel handelte, teilte man uns mit, dass es auch heute keine solche Karte im Verkauf gäbe. Der ganze Weg umsonst? Mitnichten, man ist ja kreativ. Schnell den FP-Ausweis vorgezeigt und als "German FanCard" deklariert - was man uns sogar abnahm. Netterweise bekamen wir auf einen Ausweis sogar fünf Karten ("Do you need one or two tickets?" - "We need five" - "Five? Oh my God!") für das knapp 30.000 Zuschauer fassende Stadion, welches doppelstöckig, ohne Laufbahn und komplett überdacht für MG völlig ausreichen würde. Zwischenzeitlich meldete sich die andere Autobesatzung nochmal - sie war schon dreimal am Atomium, die richtige Ausfahrt hatten die vier aber noch nicht gefunden. Dieses wiederholte sich Mitte der ersten Halbzeit (!) nochmal, die übrigens klar vom CL-Teilnehmer Anderlecht bestimmt worden war. Keine Chance für die schon früh durch eine rote Karte reduzierte Mannschaft aus Antwerpen, wenigstens deren Fans (700) konnten sich gut in Szene setzen. In der 2. Halbzeit machten die Männer um Stürmerstar Jan Koller mit dem 2:0 alles klar, während vor dem Stadion eine stattliche Anzahl Anderlechter noch auf eine 3. Halbzeit aus war. Um einem Stau zu entgehen, entschloss man sich, diesem Spektakel nicht beizuwohnen und kam (wahrscheinlich noch vor Godzilla und Co., die zwar irgendwann das Stadion fanden, trotz Presseausweises aber nicht mehr ins Innere gelangten) wohlbehalten zu Hause an. (AF)