FC Augsburg - Eintracht Frankfurt 0:1 (Freundschaftsspiel, 10.07.05)

Das Rosenaustadion 

 

 

 

 

 

 

Die Allianz Arena im wahrsten Sinne des Wortes links liegen gelassen, erwiesen sich auf der A99 und der A8 alle Stau-Sorgen als unbegründet, sodass schon 20 Minuten vor Anpfiff der oben genannten Partie die hoch aufragenden Flutlichtmasten des Augsburger Rosenaustadions am Horizont auftauchten.

In dem weiten Rund stand heute das Freundschaftsspiel zwischen dem heimischen FC und Eintracht Frankfurt auf dem Programm. Beide Vereine haben eine überaus erfolgreiche Saison hinter sich, die sich jedoch in einem winzigen Detail unterscheidet: dem Ende. Während der FC Augsburg am letzten Spieltag der Regionalliga Süd vor ausverkauftem (!) Haus den Aufstieg in die 2. Bundesliga noch aus der Hand gab, machten es die Hessen besser und feierten - ebenfalls am letzten Spieltag - die Rückkehr ins Oberhaus.

Immerhin 1400 Zuschauer haben sich heute ins Rosenaustadion verirrt, darunter auch etwa 50 Gäste, die sich jedoch nur selten bemerkbar machen. Auf der Heimseite gibt sich der Fanblock zumindest anfangs mehr Mühe, mit der Haupttribüne wird gar ein Wechselgesang angestimmt, mit zunehmender Spieldauer lässt jedoch auch hier die Motivation nach. Auf dem Rasen wird allerdings auch wenig Erheiterndes geboten, der Frankfurter Führungstreffer durch Andree Wiedener aus der 25. Minute bleibt trotz Einwechslung des Ex-Borussen Arie van Lent der einzige der Partie, die spätestens nach einem Wolkenbruch kurz vor Ende ohnehin eher einer Schlammschlacht gleicht. Wichtige Erkenntnisse für die neue Saison dürfte wohl keiner der beiden Trainer gewonnen haben.

Das Augsburger Rosenaustadion feierte 2001 seinen 50. Geburtstag, woran noch heute ein Hinweis an der Anzeigetafel erinnert. Einst mit einem unglaublichen Fassungsvermögen ausgestattet - ein Länderspiel zwischen Deutschland und der Schweiz im November 1952 sahen 64.856 Zuschauer - bietet das Rund heute fast exakt halb so vielen, nämlich 32.354 Menschen Platz. Die geschwungenen Kurven, die großzügigen Stehränge und die flache Haupttribüne machen das Stadion auch architektonisch interessant, einzig die Leichtathletik-Anlagen stören ein wenig das Gesamtbild. Auch in Borussias Historie nimmt das Rosenaustadion übrigens eine besondere Rolle ein, fand hier doch 1970 das dritte Europapokalspiel der Vereinsgeschichte statt. Helmut Grashoff erinnert sich in seinen Memoiren "Meine launische Diva" wie folgt:

"Für die erste Europapokal-Runde wurde uns "EPA Larnax", der zyprische Meister zugelost. Von dort kam die Bitte, beide Spiele in Deutschland durchzuführen. "Bei uns können wir nicht genügend Geld aus dem Heimspiel einnehmen, um nahezu unseren gesamten Jahreshaushalt zu decken, wie wir es gerne sehen würden", war die Erklärung. Wie garantierten einen solchen Betrag und organisierten ein "Heimspiel" unseres Gegners in Augsburg, nachdem die UEFA den seltenen Wunsch akzeptiert hatte. Zwar brachte das Spiel bei rund 15.000 Zuschauern eine gute Einnahme für unsere Gäste, doch auch eine 6:0-Schlappe, die unser Rückspiel in Mönchengladbach leider wenig attraktiv machte. Hier verloren die Zyprioten dann nochmals 10:0."