Hertha BSC Berlin - Borussia 2:1 (28.2.2009)

Gladbach-Fans im Berliner Olympiastadion
"Arm, aber sexy" nannte Klaus Wowereit bekanntlich einst Berlin. Durchaus treffend. Wo sonst finden sich offene Drogen-Szenen unweit von touristischen Highlights? Wo sonst sitzt der Obdachlose neben dem Schlips-Träger in der S-Bahn? Und wo sonst kann man auch morgens um sechs noch ein volle Bar zum Kickern finden, anschließend beim schon geöffneten Türken eine Pizza essen und dann kaum müde ins Bett fallen? Berlin, immer eine Reise wert.

"Arm, aber sexy", das trifft irgendwie aber auch auf die Borussia zu. Denn zumindest das Punkte-Konto ist leer wie selten, und dennoch erhält der Verein weiter unlimitierten Kredit seiner Fans. Gut und gerne 4000 Borussen füllten den Gästeblock im Olympiastadion, mehr als in manch erfolgreicheren Saison. Sie alle eint die Hoffnung, irgendwann für ihren Vorschuss etwas zurück zu erhalten. Es muss ja nicht gleich ein Pokal sein. So ein Sieg in Berlin wäre doch schon einmal ein Anfang. Oder zumindest ein Punkt?

Nun, es sollte anders kommen. Auch wenn der Auftritt beim Meister-Kandidaten durchaus ordentlich war. Nur leider reicht das eben nicht, um etwas Zählbares mitzunehmen. Klar: Gepunktet werden muss in anderen Spielen. Aber der eine oder andere Überraschungs-Zähler auf der Habenseite könnte am Ende den Unterschied ausmachen. Bis dahin zählt weiterhin das Prinzip Hoffnung. Und der Kredit der Fans wird nicht versiegen.

Borussia im Frühjahr 2009: Eine alternde Schönheitskönigin, aber noch immer eine Dame zum Verlieben.