Am 7. und vorletzten Spieltag der EM-Qualifikation haben die "roten Teufel" aus Belgien die Auswahl Kroatiens zu Gast und ermöglichen uns damit, einen weiteren Schritt zur "kompletten Komplettierung" des Nachbarlandes zu machen, stand das Nationalstadion doch bisher noch nie auf der Liste unserer Reiseziele.

Das 1930 im Parc des Expositions erbaute Stade du Roi Baudouin ist den meisten Fußball-Interessierten noch immer unter dem alten Namen Heysel bekannt, der untrennbar mit einer der größten Tragödien im Fußball verbunden ist. 39 Menschen starben 1985 beim Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger zwischen Juventus Turin und dem FC Liverpool, als in der Folge von Zuschauerausschreitungen eine Mauer zusammenbrach. Nach der Katastrophe wurde das Stadion in einen 50.000er-Allseater umgebaut, heute erinnert eigentlich nur noch eine Gedenktafel ("In memoriam 29.05.1985") an die damaligen Ereignisse.

Zur Partie zwischen Belgien und Kroatien haben sich im weiten Rund gut 30.000 Zuschauer eingefunden, davon etwa 2000 Gäste, die zum Teil aus dem europäischen Nachbarländern - nicht zuletzt auch Deutschland - nach Brüssel gekommen sind. Dabei zünden die Kroaten vor und während des Spiels immer wieder bengalische Feuer und Leuchtraketen, besonders letztere rufen ein gellendes Pfeifkonzert der Belgier hervor.

Auf dem Platz nutzen die Hausherren ihre letzte Chance im Kampf um das EM-Ticket und erzielen in der 33. Minute durch Wesley Sonck die 1:0-Führung, die Dario Simic nur drei Minuten später ausgleichen kann. Noch vor der Pause ist es erneut Ajax-Star Sonck, der zum 2:1-Endstand (42.) einnetzt. Nach der Pause kämpfen die Kroaten zwar um den Ausgleich, spätestens nach dem Platzverweis gegen Josip Simunic (73.) ist die Partie aber entschieden.