Borussia - Dortmund 2:1 (1.04.2006)

Protest in der Nordkurve / Foto: Holger Heinemann, Ultras Mönchengladbach Was dem Kölner sein Marathontor, ist dem Gladbach-Fan sein stiller Protest. Wenn es auf dem Platz nicht läuft, stellt sich die Anhängerschaft des VfL stur und schweigt. Wie zuletzt beim Heimspiel gegen Hamburg 2004 oder auch bei der Partie gegen Duisburg 2000 trat die Nordkurve bis zum Anpfiff in den Streik. Keine Gesänge, keine Fahnen, keine Doppelhalter - nur böse Zunge wagten da noch die Frage nach dem Unterschied zu sonstigen Heimspielen.

Ob die Spieler davon überhaupt etwas mitbekamen, bleibt fraglich. Zumindest das - alles andere als stille - Pfeifkonzert beim Einlaufen dürfe aber bis in die Köpfe vorgedrungen sein. Und vielleicht hat ja tatsächlich die Kritik aus dem Fanlager dafür gesorgt, dass die Elf auf dem Platz mit mehr Einsatz, mehr Willen, aber auch mit mehr spielerischen Fähigkeiten überzeugte. Dem Fan jedenfalls sollte man diesen Glauben lassen. Irgendwofür muss er ja gut sein.

Pünktlich mit dem Anpfiff war auch die Nordkurve wieder mit vollem Einsatz dabei. Zudem zeigte sich der Gästeanhang zumindest im ersten Durchgang äußerst sangesfreudig, zusammen mit dem Spielverlauf war ein unterhaltsamer Nachmittag die Folge. Dass dabei Nando Rafael vom Ersatzspieler zum Matchwinner avancierte, freut nicht nur die nach Geschichten lechzenden Journalisten, sondern auch die zuletzt so geschundene Borussen-Seele.

Zumindest das jüngst wieder öfter bemühte Abstiegsgespenst ist damit endgültig vertrieben. Bleibt die Frage nach dem Ausblick auf die kommenden Wochen. Mut macht ein Blick zurück: Bisher folgte einem Fanaufstand stets eine kleine Serie, die erste endete 2001 sogar mit dem Aufstieg. Theoretisch ist also noch alles drin. Wären da nur nicht diese dummen Auswärtsspiele...