Der erste Gegner des WM-Dritten Deutschland im Jahr 2007 ist ein guter Bekannter: Gegen keine Mannschaft hat eine DFB-Auswahl so häufig gespielt wie gegen die Schweiz. Das Treffen in Düsseldorf ist bereits der 49. Vergleich der beiden Nachbarn, der letzte liegt gerade einmal zweieinhalb Jahre zurück.

Dank freundschaftlicher Kontakte in die Schweiz verirrte ich mich wie schon einmal bei der WM in den Gästeblock und erhielt so einen hautnahen Einblick in das Schweizer Fanwesen. Allen Kritikern der deutschen Auswärtsfahrer sei gesagt: Die Eidgenossen sind nicht viel besser. Auch hier finden sich rechte Idioten, betrunkene Deppen und provozierende Gestalten. Manch ein Fan vereinte gar all diese Eigentschaften in einer Person. Vorbildlich dagegen das Verhalten zur Schweigeminute für Werner Hackmann, als die Fans sich gegenseitig zur Ruhe aufforderten.

Vielleicht spielte bei den verbalen Ausfällen während des Spiels auch der Frust über die Vorstellung der eigenen Mannschaft eine Rolle. Zu schwach präsentierte sich gerade im ersten Durchgang die Kuhn-Truppe, zu einfach machte es die Abwehr (die BILD würde an dieser Stelle die Vokabeln "löchrig wie ein Schweizer Käse" benutzen) den deutschen Angreifern. So stand recht schnell der Sieger fest, immerhin wahrten die Schweizer dank einer passablen zweiten Halbzeit doch noch ihr Gesicht.

Auf deutscher Seite war die Stimmung trotz des ordentlichen Spiels erstaunlich blass - von der WM-Euphorie scheint nicht viel übrig geblieben zu sein. Immerhin gab es beim Einlaufen eine nette Choreographie des Fanclubs Nationalmannschaft zu sehen, an der - wie man hört - einige Fans in der Kurve bewusst nicht teilgenommen haben. Trotz seiner 39.000 Mitglieder fehlt dem "Coca-Cola-Fanclub" noch immer die Akzeptanz, was sicher für ein feines Gespür der deutschen Anhänger spricht.

Und so nahm der 49. Vergleich mit dem insgesamt 35. Sieg ein eher ruhiges Ende. Das Jubiläum - sprich Spiel 50 - ist übrigens auch schon geplant: Am 26.03.2008 gastiert die DFB-Elf in der Schweiz. Man darf gespannt sein.