27. Deutsche Meisterschaft der Borussia Mönchengladbach Fanclubs (11./12. August 2012)

Zelten in Rengen  Abends an der Theke  Tag 1 ist geschafft

Ein Hauch von Rock-Festival

Kein Spiel, sondern gleich ein ganzes Turnier stand an diesem Wochenende auf dem Programm: Die 27. Deutsche Meisterschaft der Borussia-Fanclubs in Rengen. Zwar ohne (zählbaren) Ground, dafür aber mit viel Sonne, Bier und Europapokal-Liedern. Sehr vielen Europapokal-Liedern. Und daher widme ich diesem Kleinod der Fankultur in alter Fanzine-Manier ein paar Zeilen.

Der Auftakt des Wochenendes hätte besser kaum sein können: Blauer Himmel - und so ganz nebenbei eine Champions-League-Auslosung, bei der ein Zettel im Topf war, auf dem "VfL Borussia Moenchengladbach (GER)" stand. Verrückt, einfach verrückt! Auch wenn Dynamo Kiew sicher kein Wunschlos war, überwog bei der Abfahrt in die Eifel doch die Vorfreude auf die kommende(n) Europareise(n). "Europapokaaaaaaaal"!!!

Keine Pause für den Zapfhahn

Rengen also. Und, ich gestehe, meine DM-Premiere. Asche auf mein Haupt. Der erste Eindruck: Perfekte Bedingungen. Ein Top-Platz mit gemütlichem Vereinsheim, nebenan eine Wiese zum Zelten und das ganze weit weg von irgendwelchen Menschen, die sich an lauter Musik stören könnten. Und, dank der Knights und ihrer Helfer, eine 24-Stunden-Theke, eine 24-Stunden-Kasse und natürlich die nötige Verpflegung. Top! Also das Zelt aufgebaut und hinein ins Vergnügen.

Fußball fernab

Nun, es wurde eine lange Nacht. Mit vielen, sehr vielen Europapokal-Liedern. Und viel Bier. Und am Ende dem einzigen Zweck, diesen großartigen Verein hochleben zu lassen. Herrlich. Um 4.50 Uhr torkelte ich ins Zelt, und wachte um 8.30 Uhr mit Brummschädel und dem Gedanken "Gut, dass ich gleich nicht Fußball spielen muss" auf. Denkste...

Britische und "bierernste" Borussen

Und das kam so: Der Fanclub Bewegung 23. Juni aus Trier benötigte noch einen Mitspieler, und da ich am Vortag vollmundig erklärt hatte, mein Fußballschuhe dabei zu haben, wurde plötzlich mein Name ausgerufen. Was zuletzt ca. 1982 der Fall war, als ich in der Spielzeug-Abteilung des Kaufhof meine Mutter aus den Augen verloren hatte. Also Schuhe an und mitgekickt. Und, was soll ich sagen, ich hatte Glück: Eine sehr nette Truppe ist das, die Bewegung 23. Juni, die hiermit ausdrücklich gegrüßt sei. Und Fußball spielen können sie auch ein wenig :-)

Womit wir beim Turnier wären. Ein paar Mannschaften gingen ihre Spiele recht verbissen an, andere wie die Old-School-Kutten nahmen das Turnier lieber "bierernst". Will meinen: Jeder Mitwirkende spielte mit vollem Bierbecher in der Hand, Gegner und Schiedsrichter inklusive. Großartig! Hervorzuheben sind unbedingt auch die British Borussen, die extra von der Insel angereist waren, obwohl die Borussia just an diesem Wochenende in Norwich spielte. Respect! Schade einzig das Fehlen der Ultras aus diversen Gründen. Vielleicht geht da ja in Zukunft noch mal was, immerhin sind wir EINE Fanszene.

Rock in Rengen

Ein Hauch von Rock-Festival

Als am Nachmittag schließlich der Schlusspfiff ertönte, hatten wir kräftig Sonnenbrand und mit neun Punkten (2:0, 2:0, 1:0, 1:2) die Vorrunde erfolgreich überstanden - auch wenn ein Gegentor in buchstäblich letzter Sekunde den Gruppensieg kostete. Wehe, es fragt jemand, wer da im Tor stand... Egal, ab an den Bierstand. Der Rest des Nachmittags bestand nur aus einem Programmpunkt: Auf dem Rasen sitzen, Musik hören, Bier trinken und das Wetter genießen. Angeblich war eine DM ohne Regen bislang quasi unmöglich - nun, irgendwann endet jede Serie :-) Abends spielte dann noch die Band "Superknown" auf, ehe ich zu später Stunde den Heimweg antrat, die Pflicht rief leider.

Fazit: Früher war die DM angeblich größer und gefragter, hatte mehr Besucher und mehr Teilnehmer. Als DM-Neuling fehlt mir dieser Vergleich, und ich kann sagen, dass ich nichts vermisst habe. Gladbachs Fanszene kann stolz sein auf diese Tradition, die hoffentlich noch viele Jahre bestehen bleibt. Daher zu guter Letzt der Dank an die Knights und ihre enorme Leistung, nachts um 4 noch Wertmarken zu verkaufen, Bier auszuschenken und überhaupt das ganze Turnier auf die Beine zu stellen. Wenn es nächstes Jahr noch tief in der Nacht Kaffee gibt, ist das Turnier perfekt :-)