Borussia II - Dynamo Dresden 1:2 (9.8.06)

Ordentlicher Besuch in der Nordkurve. Copyright: deutsche-fans.de Es folgt Ausgabe 328 der unter Fußballfans so beliebten Serie "Früher war alles besser". Thema heute: Der Ticketkauf.

Früher ging das in etwa so: "Einmal Stehplatz ermäßigt" - "Bitte sehr" - "Danke". Fertig.
Heute dagegen sitzt nicht mehr Opa Koslowski im Kassenhäuschen, sondern eine studierte IT-Managerin. Die ist auch nötig, gilt es doch ein PC-Programm von höchster Komplexität zu bedienen. "Wie viele Karten, sagten Sie?" - "Eine" - "Sitzplatz, richtig?" - "Nein, Steh" - "Oh, dann muss ich nochmal von vorne anfangen. Einen Moment". Jetzt ist Geduld gefragt. Ein bisschen hier geklickt, ein wenig da getippt, dann dort nochmal bestätigt - und schon rattert der Drucker. Das Happyend rückt näher: Nach gefühlten zehn Minuten ist der geduldige Besucher stolzer Besitzer einer Eintrittskarte. Der nächste bitte.

Das ist alles schrecklich modern - nur leider auch absolut überflüssig. Die Folge dieses bürokratischen Irrsinns: Lange, lange Schlangen - so wie heute am Borussia-Park, wo schon eine dreistellige Zahl von VfL-Fans ein Chaos verursachte und für eine 15-minütige Verschiebung des Anpfiffs sorgte. Herzlichen Glückwunsch.

3122 Zuschauer im weiten Rund

Das erste Regionalliga-Heimspiel in der Geschichte Borussia brachte direkt den vielleicht interessantesten Gegner: Dynamo Dresden. Die Sachsen, vor noch gar nicht so langer Zeit Gegner der VfL-Profis, stellten gut die Hälfte der 3122 Zuschauer. Für einen Mittwoch mehr als beachtlich - manch Bundesligist hätte sich selbst an einem Samstag über diese Zahl gefreut. Doch auch in der Nordkurve waren die heimischen Farben gut vertreten, scheinbar zieht die Regionalliga doch mehr Zuschauer an als gedacht. Bleibt einzig abzuwarten, wie viele Leute im Grenzlandstadion vorbei schauen, wenn der Gegner Werder Bremen Amateure heißt.

Nach dem gelungenen Intro der Gäste (schwarze und gelbe Fahnen im gesamten Block) boten beide Teams ein eher mäßiges Spiel, das nur wenige Höhepunkte hatte. Volker Oppitz brachte die Gäste in Führung, Marco Vorbeck erhöhte in der 68. Minute zum 2:0. Der Gladbacher Anhang, der die Partie als willkommenes Aufwärm-Programm für die Bundesliga verstand, durfte immerhin das 1:2 durch Johannes van den Bergh und damit Borussias erstes Regionalliga-Tor feiern. Zu mehr reicht es nicht, auf den ersten Punkt müssen die Fohlen somit weiter warten. Keine Frage: Der "Zwoten" steht eine ganz schwierige Saison bevor.

Foto mit freundlicher Genehmigung von www.deutsche-fans.de