RKVV Brabantia - RKSV Nemelaer 2:0 (3.11.19, Eerste Klasse)

Sportpark de Strijp, Eindhoven in Eindhoven

Freunde gewagter Architektur werden in Eindhovens Stadtteil Strijp an jeder Ecke fündig. Wo einst Philips-Mitarbeiter Radiogeräte und Fernseher montierten, finden sich nun spektakulär umgebaute Fabrikhäuser, modellierte Kreisverkehre und natürlich der UFO-ähnliche Evoluon, den ich schon als Kind in den späten 80ern bestaunte. Kein Wunder also, dass der Sportpark De Strijp ebenfalls ein echter Hingucker ist.

Sportpark de Strijp von RKVV Brabantia
Nur etwa 2000 Zuschauer passen auf die Anlage des Sechstligisten RKVV Brabantia, und doch ist der 2012 eröffnete Sportpark die Reise wert. Denn die LIAG-Architekten aus Den Haag durften hier scheinbar nach Belieben mit Formen und Farben spielen. Auch wer moderne Stadien ganz generell ablehnt, wird sich der Faszination nicht ganz entziehen können.

Rückseite der Halle
"Farbenfroh gestreifte Sportanlage"

Aber lassen wir lieber die Fachmänner sprechen. Von einer "farbenfroh gestreiften Sportanlage" ist bei den Experten von baunetzwissen.de die Rede. Sowohl bei der Tribüne als auch der angrenzenden Sporthalle sei das Erdgeschoss "weitgehend in einem begrünten Hügel vergraben". Und, na klar: "Den Architekten war es wichtig, dem Gebäude einen menschlichen Maßstab zu geben." Mehr solche Sätze finden sich auf der oben verlinkten Seite.

Meinereiner fühlt sich eher an ein buntes Ikea-Regal oder eine futuristische Couch erinnert. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Mir persönlich gefällt von der Norm Abweichendes prinzipiell immer - erst recht bei einem Amateurklub, der schon immer im Schatten des großen Nachbarn PSV stand. Dessen Stadion steht übrigens ebenfalls im Stadtteil Strijp.

Bunte Tribüne im Sportpark de Strijp
Dicke Titten Kartoffelsalat

Schön auch: Für einen Besuch im Sportpark verlangt RKVV Brabantia kein Geld. Und so tummelten sich am Sonntagnachmittag etwa 100 Zuschauer auf den bunten Sitzschalten oder am Gestänge gegenüber, um einen gar nicht mal sooo schlechten Kick zu sehen. Etwas gestört wurde das Treiben höchstens durch das Oktoberfest, das in einem Teil der Tribüne gefeiert wurde. Immer wenn die Tür aufging, schallten Klassiker wie "Ein Festival der Liebe", "An der Nordseeküste" oder natürlich "Dicke Titten Kartoffelsalat" über den Platz. Und: Nein, DJ Ötzi habe ich nicht vernommen.

Schade einzig, dass die Sonne nicht schien - die Farben der Anlage wirken dann noch kräftiger. Egal. Einen Besuch am erwähnten Evoluon gönnte ich mir auch noch und hätte den dort drinnen Wein trinkenden Yuppies am liebsten von den früheren Museums-Zeiten des Gebäudes erzählt, als der kleine Erik hier noch begeistert kleine Technik-Experimente durchführen konnte, an die er sich noch heute erinnert.

Aber das hätte bei den Schnöseln wohl eh nur ein müdes Achselzucken verursacht.

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