Zum "Freundschaftsspiel-Doppelpack" lud heute der SC Erkelenz: Um 13.00 Uhr die Zwote, um 15.15 Uhr die Erste. In Corona-Zeiten wird man ja wenig wählerisch, also hin da.

Corona hier, Schweinegrippe da

Als Belohnung gab es immerhin ein Stadion, das diesen Namen verdient hat: Sogar eine kleine Tribüne gibt es im 4000 Zuschauer fassenden Willy-Stein-Stadion, das bis 2006 Stadion Westpromenade hieß. Die Umbenennung würdigte "die Verdienste des verstorbenen Ehrenbürgers und Ehrenbürgermeisters für die Stadt Erkelenz und für den Fußballsport gleichermaßen", hieß es damals.

Zuletzt schaffte es das Stadion noch einmal in die Schlagzeilen, weil hier im Kreis Heinsberg eines der ersten mobilen Diagnosezentrum für Corona-Verdachtsfälle errichtet wurde. Vielleicht mag der eine oder andere da an das Schicksal von Gladbachs Ex-Profi Christoph Budde gedacht haben: Budde stammte aus Erkelenz, spielte vor seiner Borussia-Zeit für den SC und starb 2009 mit nur 46 Jahren an den Folgen der Schweinegrippe.

100 Zuschauer, kein Eintritt

Inzwischen hat sich die Corona-Lage etwas beruhigt, was auch heute zu spüren ist: Anders als noch vor zwei Wochen in Meerbusch liegen für die Besucher keine Listen zum Eintragen aus, und auch innerhalb des Stadions ist die Bewegung nicht eingeschränkt. Gut, bei 100 Zuschauern (Eintritt frei) wäre das vielleicht auch etwas übertrieben.

Der SC 09 Erkelenz darf sich sogar ein wenig als Profiteur der Corona-Situation fühlen, stand er doch nach einem Dreikampf um den Aufstieg just dann an der Spitze, als die Saison abgebrochen wurde. Nach neun Jahren Abwesenheit ist die Rückkehr in die Kreisliga A somit perfekt, und nun wird ordentlich getestet. Heute ist wie erwähnt die zweite Mannschaft aus Mennrath zu Gast, und der Klassenunterschied ist nicht zu übersehen - am Ende heißt es 6:0.

Für mich endet damit der sechste Besuch in Erkelenz innerhalb von nur einer Woche. Die anderen fünf waren alle unerfreulicher Natur. Ruhe in Frieden, Heinz-Josef!