Grenoble - AS St. Etienne 2:2, Lyon - Marseille 1:2, Genf - Basel 1:4 (2.-4.4.)

Das Stade Lesdiguières in Grenoble vor Bergkulisse Der Spielplan meinte es gut mit uns: drei nicht weit voneinander entfernte Spielorte mit Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel, dazu noch die besten Fanszenen der jeweiligen Länder. Probleme gab es leider schon, bevor der erste Ball gerollt war: Die über eine Ticketagentur bestellen Tickets für Lyon lagen nicht wie vereinbart im Briefkasten, so dass wir mit mulmigen Gefühlen die weite Reise antraten. Bei Olympique Lyon konnte man uns nicht helfen, da wir ja nicht direkt beim Verein, sondern bei der Agentur die Karten geordert hatten. In der Vorverkaufsstelle von France-billet.com durften wir eine Stunde diskutieren, mit der Hauptgeschäftsstelle telefonieren und wurden auf den nächsten Tag vertröstet. In der wahrscheinlich schäbigsten Jugendherberge auf dieser Welt wurden wir auch nicht gerade freundlich empfangen, mussten wir aufgrund des ersten Spiels doch zu einer Zeit einchecken, wo der Herbergsvater seinen Mittagsschlaf hält.

Toller Tag bisher, aber das Derby am Freitagabend in Grenoble entschädigte für vieles. Während die Heimseite eine Choreo mit dem Vereinswappen zeigte, erhellten die Magic Fans/Green Angels ihren Block mit roten und grünen Bengalen. Die erste Stunde war ein fußballerisches Armutszeugnis, in der Schlussphase aber ging es rund. Grenoble konnte die Führung der Gäste ausgleichen und erzielte gar das 2:1, bis dann kurz vor Schluss noch der Ausgleich fiel. Negative Randerscheinung: ein ASSE-Ultrá wurde durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt, wahrscheinlich abgegeben von einer vor dem Stadion lungernden Jugendgang!

Das Stade Gerland in LyonAm Samstagmorgen wieder in die City von Lyon, wo wir abermals mit vielen Mitarbeitern der Billeterie diskutierten, Ergebnis: es gab ein Problem mit dem Computer und der Post, ein zweites Ausdrucken der Tickets sei nicht möglich. Langsam lagen unsere Nerven blank, wieder zum Verein, erneute Diskussionen mit dem Ergebnis, dass wir Tickets kaufen mussten, einzige noch erhältliche Preiskategorie: 60 Euro! War uns jetzt auch egal, Hauptsache ins Stadion, wo im Bereich der Bad Gones eine der drei riesigen Blockfahnen fünf Minuten zu früh hochging, nicht nur in MG läuft mal was schief :-) Die Capos rasteten vollkommen aus, ein kleines Handgemenge war die Folge. Zum Intro klappte aber alles, tolle Aktion in der Virage Nord, auch die anderen Gruppen in der gegenüberliegenden Kurve (Nucleo Ultra/Lugdunums) zeigten eine Choreo, während bei OM ein paar Bengalen gezündet wurden. OM ging durch Drogba, den Stürmer der Stunde, in Führung. Lyon konnte zwar noch ausgleichen, verlor aber letztlich mit 1:2, Giovane Elber blieb übrigens blass. In der Altstadt von Lyon -immerhin Weltkulturerbe- gönnten wir uns noch einen guten Wein (oder war es doch Dosenbier?), und brachen am Sonntag auf Richtung Schweiz.

Im neuerbauten Stade de Geneve zeigte die Section Grenat eine leicht missglückte Choreo mit Pappen, die Baseler hingegen wurden ihrem Ruf als Pyromanen gerecht und fackelten heftigst rum, das taten sie nach jedem Tor (!) sowie zum Intro der zweiten Hälfte. Nach insgesamt 2328 gefahrenen km kamen wir nachts in der Heimat wieder an und stellten das Mietauto brav bei Europcar ab. Dummerweise hatte Erik Wagen- und Haustürschlüssel aneinander befestigt, was ihm aber erst einfiel, nachdem er den Schlüsselbund in den dafür vorgesehenen Briefkasten geworfen hatte. Am folgenden Morgen brachte der Postbote ein Einschreiben vorbei mit -richtig- den Tickets für das Spiel in Lyon....Fuck France-Billet.com! (AF)

Videos zu Lyon - OM (0:32 Min, 2,62 MB) und Genf - Basel (0:24 Min, 2,11 MB) findet ihr im Video-Bereich!