Duisburger FV 08 - SV Duissern 4:1 (06.08.2020, Freundschaftsspiel)

Grunewald-Kampfbahn des Duisburger FV 08

Die Grunewald-Kampfbahn ist unser Revier,
seit 1908 regieren wir hier.
DFV bist ein ganz starkes Stück,
ja hier in Duisburg fanden wir unser Glück

Eingangstor der Grunewald-Kampfbahn
Das 08-Lied des Traditionsvereins Duisburger FV mag textlich eher ein "08/15"-Lied sein, erwähnt dafür aber gleich dreimal die heimische Kampfbahn. Und das mit Recht: Mit einem Fassungsvermögen von 8000 Zuschauern ist das kleine, aber enge und etwas versteckte Stadion durch aus eine Reise wert. Und so ging es nach nur einer Woche schon wieder nach Duisburg.

Kampfbahn mit Tradition

Der aufmerksame Hörer bzw. Leser wird bei den obigen Zeilen möglicherweise aufgemerkt haben. "Seit 1908"? Damit würde die Kampfbahn zu den ältesten noch bespielten Stadien Deutschlands gehören. Ganz so ist es aber dann doch nicht. Denn laut Vereins-Homepage kicken die Grün-Weißen erst seit 1971 am heutigen Standort an der Paul-Esch-Straße. Zitat: "Und weil man schon damals traditionsbewusst war, nannte man die 'Bezirkssportanlage Hochfeld' auch wieder wie die alte Heimat "Grunewald-Kampfbahn". So ist das also.

Sonne in Hochfeld
Die alte Grunewald-Kampfbahn, so viel Zeit muss sein, sah einst eines der kuriosesten Länderspiele der DFB-Geschichte: Am 16. Mai 1910 war die Auswahl Belgiens in Duisburg zu Gast, doch aus organisatorischen Gründen waren keine elf DFB-Spieler angereist. Und so kamen spontan vier Zuschauer und Beobachter zu Länderspiel-Ehren - darunter Peco Bauwens, der 40 Jahre später DFB-Präsident werden sollte. Mehr zu jenem Spiel gibt es auf der DFB-Homepage.

Oberliga West als größter Erfolg

Zu jener Zeit und noch viele weitere Jahrzehnte lang war auch der Duisburger FV eine durchaus große Nummer: 1949/1950 schafften es die Hochfelder sogar in die legendäre Oberliga West, 1962/1963 in die 2. Liga und 1984/1985 in den DFB-Pokal. Und für alle Borussen: 1998 wechselte Ali Camdali vom DFV direkt nach Gladbach, wo er sieben Jahre blieb, es aber "nur" in die zweite Mannschaft schaffte.

Warbruckstraße Tribüne
Genug der Geschíchte. Heute spielen die 08er (immerhin) in der Bezirksliga, und als Vorbereitung auf die neue Saison schaut am heutigen Donnerstag der Nachbar aus Duissern vorbei. Also geht es zusammen mit dem extra aus Aachen angereisten Sebastian (Danke für das Foto!) in den Duisburger Süden, um zusammen mit etwa 60 Fans bei weit über 30 Grad ein bisschen Fußball zu schauen. Immerhin gibt es gekühltes Pils, und sogar der Grill wird angeworfen. Passt.

Schöner Eingang, schöne Stufen

Die Grunewald-Kampfbahn überzeugt schon beim Betreten mit dem schönen Eingangstor, und innen gibt es auf beiden Längsseiten einen ordentlichen Ausbau: Auf der Bahndamm-Seite bilden massig Stufen mit Wellenbrechern ein erstklassiges Bild, gegenüber locken immerhin noch zwei Reihen mit Bänken. Hinter einem Tor böte ein Hang sogar noch mehr Platz, aktuell machen sich dort aber nur Bäume breit. Insgesamt also absolut okay. Interesierte Besucher sollten indes aufpassen: Wenn im Herbst die Temperaturen sinken, zieht der Klub in der Regel für mehrere Monate auf seinen Aschenplatz um.

Ach ja, das Spiel: Für einen harmlosen Test geht es ganz schön gut zur Sache, was vor allem dem Frust der Gastgeber geschuldet ist: Zur Pause muss sich der klare Favorit mit einem 1:1 begnügen, was eine hübsche Standpauke vom Trainer zur Folge hat. In Durchgang zwei läuft es dann besser, und am Ende heißt es 4:1. Na dann: Prost.

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