Der zweite Tag der Tour begann zwar mit einem nicht eingeplanten "Sturz" aus dem Etagenbett der Jugendherberge in Malmö - ansonsten zeigte sich Schweden aber einmal mehr von seiner besten Seite. Bei optimalem Wetter führte der Weg mit Abstechern ans Meer immer entlang der Westküste bis nach Halmstad, wo am Nachmittag das Nachbarschaftsduell mit Helsingborgs IF auf dem Programm stand. 8247 Zuschauer, darunter etwa 800 Gäste, bedeuteten den zweitbesten Saisonbesuch im altehrwürdigen Örjans vall.
Unter das Publikum gemischt hatte sich auch eine kleine Gruppe Celtic-Fans, die ihren ehemaligen Starstürmer Henrik Larsson bei seinem neuen Arbeitgeber besuchen wollte. Die Abordnung aus Schottland kam jedenfalls voll auf ihre Kosten: Larsson höchstpersönlich brachte Helsingborg in der 20. Minute in Führung, ehe im zweiten Durchgang Keeper Daniel Andersson leichtfertig den Ball vertendelte und so den Treffer zum 1:1-Endstand einleitete. Für Stimmung war somit gesorgt, auch wenn ein wirklicher Fanblock nur auf der Gästeseite auszumachen war. Die einen englischen Stil pflegenden Rot-Blauen setzten nicht nur mit ihrem Spruchband ("Vi röstar Rödblatt", also passend zum Wahlsonntag "Wir stimmen für rotblau") sowie Fahnen und Banderolen Akzente, sondern zeigten sich auch während des Spiels äußerst sangesfreudig.
Konkurrenz für Stockholm und Göteborg
Örjans vall wurde am 30. Juli 1922 eingeweiht, worüber eine kleine Tafel vor dem alten Haupteingang informiert. Nicht ausgelassen werden darauf auch die sportlichen Höhepunkte des kleinen, aber höchst erfolgreichen Klubs: Noch 1997 und 2000 trotzte Halmstad der eigentlich übermächtigen Konkurrenz aus Stockholm und Göteborg und holte seine Meistertitel drei und vier, nachdem dieses Kunststück unter Trainer Roy Hodgson bereits 1976 und 1979 gelungen war. Die bedeutendsten Stunden des Stadions liegen indes noch länger zurück: Bei der WM 1958 war Örjans vall Austragungsort zweier Vorrundenspiele der Gruppe 1.
Heute meint Örjans vall mehr als nur das Stadion: Hinter dem Eingangstor öffnet sich zunächst eine hügelige Grünfläche mit mehreren Pavillons, Kiosken und Souvenirshops. Erst dahinter findet sich, unmittelbar am Ufer des Flusses Nissan gelegen, das eigentliche Stadion. Herzstück sind die beiden überdachten Sitzplatztribünen auf den Längsseiten, die Gäste verteilen sich dagegen auf drei kleine Bereiche hinter dem Tor. Gegenüber findet sich eine nicht ganz ins Bild passende Holztribüne, die eher temporärer Natur scheint. Insgesamt kann Örjans vall als reine Fußballarena mit 15.500 Plätzen dennoch voll überzeugen.
