Hertha BSC Berlin - Borussia 3:0 (DFB-Pokal, 2. Runde, 26.10.05)

Gladbach-Fans im Olympiastadion "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin", hieß es endlich wieder für die Borussia-Fans im Rahmen des DFB-Pokals. Wie schon 2001 jedoch früher als erhofft, bescherte das Los uns doch schon in der 2. Runde - und das auch noch an einem Mittwochabend - die Reise zur Hertha. Keine leichte Aufgabe, aber im Moment scheint ja ohnehin nichts unmöglich.

Gerade einmal 25.000 Zuschauer - der Oberrang des Olympiastadions blieb gleich ganz geschlossen - versammelten sich im weiten Rund, darunter sensationelle 1500 Borussia-Anhänger. Hier stach einmal mehr die große Zahl der "Umlandfans" hervor, die die Beliebtheit des VfL gerade in Osten der Republik einmal mehr unterstrich.

Die Stimmung passte sich schnell dem Spiel an, irgendwie plätscherte die Partie so dahin, Hertha war schlecht, Gladbach war noch schlechter und kassierte folglich in regelmäßigen Abständen seine Gegentore. Endlich wieder ein Auswärtsspiel, wie man es von der Borussia gewohnt ist! Schade nur, dass für uns der Reiz des Pokals wieder einmal viel zu früh endete.

Bei der Beschreibung des Olympiastadions, in dessen Architektur die Zeitschrift für Kultur "du" übrigens eine "sexuelle Ikonografie" entdeckt hat, zitiere ich aus dem Bericht vom Länderspiel Deutschland - Brasilien:

Das OlympiastadionNach vierjähriger Umbauzeit ist in der Hauptstadt eine 'Fünf-Sterne-Arena' entstanden, die in einer einzigartigen Art und Weise historische Komponenten mit den modernen Ansprüchen einer WM-tauglichen Spielstätte kombiniert. Etwaige Skeptiker, die einen Verlust des ursprünglichen Erscheinungsbildes befürchteten, dürfen sich schon auf dem Fußweg zum Stadion vom Gegenteil überzeugen lassen: Durch den Abbau der 1966 errichteten und nun nicht mehr benötigten Flutlichtmasten gleicht die Außenansicht des Olympiastadions inzwischen sogar mehr dem Bild der Sommerspiele von 1936 als zuvor. Einzig die neue, von Außen jedoch eher unauffällige Dachkonstruktion, fällt dem aufmerksamen Beobachter in Auge. Auch in den Bereichen Fassade, Ehrentribüne und Marathontor wurden sämtliche Aspekte des Denkmalschutzes beachtet.

Die wahre Leistung der Architekten offenbart sich folglich erst beim Betreten des Stadions. Neben der weltweit einzigartigen blauen Laufbahn, eine Reminiszenz an den Bundesligisten Hertha BSC, und der grauen Bestuhlung ist es das erwähnte Dach, das den Zuschauer in seinen Bann schlägt. Elf Prozent des Gesamtauftragwertes in Höhe von 242 Millionen Euro wurden alleine für dieses beeindruckende Werk verwendet. 'Die Stahlkonstruktion wird von zwei Membranflächen überspannt, die jeweils rund 31.000 Quadratmeter groß sind. Die obere Membran besteht aus 76 Segmenten. Insgesamt 1158 Glasscheiben, jede etwa 200kg schwer, bilden den Abschluss des Daches. Das Dach selbst ruht auf 20 Baumstützen', heißt es hierzu vergleichsweise nüchtern in der offiziellen Stadion-Beschreibung. Für den Betrachter bleibt schlicht der Eindruck einer atemberaubenden Konstruktion.