Es gibt günstigere Termine für ein Auswärtsspiel in Jena als an einem Mittwoch um 17.30 Uhr. Nicht verwunderlich also, dass im Auswärtsblock des Ernst-Abbe-Sportfeldes etwas eher seltenes vorzufinden war: Platz. Etwa 900 Borussia-Sympathisanten fanden sich ein - wie so oft im Osten der Republik unterstützt von zahlreichen "Umlandfans" - um einen weiteren Schritt Richtung Oberhaus mitzuerleben. Was nicht ganz gelingen sollte...

"Aus Leidenschaft erwächst die Kraft" stand auf dem Spruchband vor dem FCC-Fanblock zu lesen, und tatsächlich schien der Überlebenskampf zunächst größere Kräfte freizusetzen als die Möglichkeit eines vorzeitigen Aufstieges. Und so stand es zur Halbzeit plötzlich 0:2 - völlig verdient. Dass es am Ende doch noch 2:2 hieß, verdankte Borussia zwei Dingen: Dem Doppel-Torschützen Roberto Colautti und einem Quäntchen Glück. Denn nur ein bisschen mehr Zielgenauigkeit bei den Jenaer Stürmern, und die engagierten Fans hätten nicht mit hängenden Köpfen das Stadion verlassen müssen.

Während also der Weg des VfL weiter nach oben weist, heißt es für Jena wohl "zurück in Liga drei". Was wirklich schade ist, denn die Thüringer gehören in Mönchengladbach bekanntlich zu den gern gesehenen Fußballfreunden. Was sich zumindest auch nach dem Spiel in einigen Gesängen ("Jena und der VfL", "Erfurt-Schweine" u.a.) manifestierte. Schade also, dass es so schnell wohl nicht wieder zu einem direkten Duell kommen wird. Umso ärgerlicher, dass schon das Hinspiel auf einen Montag gelegt wurde. Denn: Es gibt günstigere Termine.