Al Faisaly - Al Jazeera 1:0 (Jordan Professional League, 5.11.2014)

King Abdullah Stadium in Amman

Die Felsenstadt Petra, die Römer-Siedlung Jerash und das wuselige Amman: Jordanien stand schon länger auf meinem Wunschzettel, nun klappte es endlich - wenn auch nur für einen Kurz-Trip.

Tribüne im King Abdullah Stadium
Über Paris ging es mit Air France in die jordanische Hauptstadt, um dort in meinen Geburtstag hineinzufeiern und nach kurzer Nacht auch gleich das passende Geschenk abzuholen: Die jordanische Liga hatte netterweise eine englische Woche eingeschoben, passt doch wunderbar. Aus dem eigentlich geplanten Doppler wurde zwar nur ein Spiel, da eine Partie kurzfristig verschoben wurde, aber es gibt Schlimmeres.

Al Faisaly
Al Faisaly Ultras im Einsatz

Geboten wurde ein - zumindest auf dem Papier - Spitzenspiel: Al Faisaly, mit 32 Titeln jordanischer Rekordmeister, gegen den noch ungeschlagenen Titelaspiranten Al Jazeera. Nun, um gleich alle Hoffnungen zu beenden: Am Ende kamen ganze 500 Zuschauer, wobei die "Al Faisaly Ultras" angetrieben von einem Capo mit Hummeln im Hintern tatsächlich ein wenig Stimmung in die Bude brachten.

Jene Bude war das 1998 eröffnete King Abdullah Stadium im südöstlichen Amman, genauer gesagt im Stadtteil Al Qweismeh, was auch den ebenfalls geläufigen Namen "Al Qweismeh Stadium" erklärte. Für drei Dinar (3,40 Euro) gab es ein hübsches Ticket, das am Eingang natürlich prompt zerrissen wurde. Grmpf. Leider war auch nur die Haupttribüne geöffnet, was keine großartigen Foto-Perspektiven ermöglichte.

Groundhoppen in Amman
Zweitgrößtes Stadion Jordaniens

18.000 Zuschauer passen in das zweitgrößte Stadion des Landes, etwa die Hälfte davon darf auf bunten Sitzschalen Platz nehmen, die andere auf gen großzügig ausgelegten Stufen. Prunkstück ist die erwähnte Tribüne, die gleichzeitig die einzige Überdachung bietet - angesichts der Dauer-Sonne in Jordanien völlig ausreichend.

Schießscharten
Optisch soll das Rund mit seinen "Schießscharten" an eine Festung erinnern, was aber nur teilweise gelingt. 2010 fanden hier sämtliche Spiele der Westasienmeisterschaft, heute tragen hier insgesamt vier Klubs aus Amman mehr oder weniger regelmäßig ihre Heimspiele aus. Wie in der Region üblich, finden sich im Stadien auch die Abbilder einiger Politiker - in diesem Falle vor allem Namensgeber König Abdullah II. bin al-Hussein, der auch als Sportfan zu sehen ist.

Beten für ein Tor

Das Spiel ist eine Katastrophe, so ehrlich muss man sein. Für Abwechslung sorgen einzig die gläubigen Fans, die besonders in der Pause, aber auch während der Partie ihre Teppiche ausrollen und gen Mekka beten. Sollte dabei auch der Wunsch nach einem Tor geäußert worden sein, so folgt die Belohnung in der 79. Minute mit dem 1:0 für Faisaly. Na immerhin.

Für uns geht es am nächsten Tag mit dem Auto fünf Stunden lang durch die Wüste gen Süden, um wiederum einen Tag später Petra zu besuchen. Allein dieser grandiose Tag wäre ein eigenes Kapitel wert, aber ich will ja niemanden langweilen. Nur so viel: Auf die Liste der sieben neuen Weltwunder hat es Petra völlig zurecht geschafft. Mit vielen neuen Eindrücken ging es somit weiter in Richtung Libanon.

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Kloster in Petra