1. FC Köln - Borussia 0:0 (21.9.2014)

Derby in Köln
So ein Derby dient ja auch dazu, sich selbst zu bestätigen, auf der richtigen Seite zu stehen. Dankbar dafür zu sein, dass der Vater einst den richtigen Verein wählte. In diesem Jahr war das so leicht wie nie.

Das begann schon vor dem Derbytag, als Kölner Kleingeister sich daran aufgeilten, 50-jährigen Familienvätern und Kindern die Schals abzunehmen. Respekt. Oder nachts am Fanhaus auf Diebestour gingen. Absolut heldenhaft. Ich bin nun wahrlich ein Freund von gelebter Rivalität, aber was an solchen Aktionen ehrenvoll sein soll, erschließt sich mir nicht. Schade nur, dass in der Kölner Kurve offenbar niemand existiert, der das hinterfragt.

Überraschung: Rote und weiße Fähnchen

Und im Stadion? Da muss der Text der FC-Hymne - wie sonst wohl nur in Hoffenheim - auf der Anzeigetafel eingeblendet werden. Möge es in Gladbach niemals soweit kommen. Und als Intro gibt es die roten und weißen Fähnchen, die gefühlt bei fünf der letzten sieben Derbys eingesetzt wurden. Gähn. Vielleicht reichte es deswegen diesmal auch nicht mehr für die ganze Kurve... Ach so, und natürlich eine Blockfahne mit einem an der Brust ziemlich gerupft wirkenden Vogel und einem Pferd, das meine fünfjährige Nichte besser hätte malen können. Da hab ich aus Köln bedeutend besseres in Erinnerung.

Über diesee grüne Wiese müssen sie kommen
So, genug gemeckert. Denn, ja, auch wir hatten schon bessere Auftritte, keine Frage. Gerade in de ersten Halbzeit waren da doch einige Pausen, obwohl die Mannschaft mit dem Einklatschen vor der Kurve einen eigentlich perfekten Startschuss gegeben hat. Der ekstatische Wechselgesang hat immerhin für viel entschädigt.. Und wo wir schon beim klugscheißen sind: Was die Polizei sich dabei dachte, ihre aus den vergangenen Jahren bewährte Strategie über den Haufen zu werfen und den Gästemob einmal quer über die Stadionvorwiese zu schicken, bleibt wohl auch ein ewiges Rätsel.

Eine gefühlte Niederlage

Zum Spiel: Ein Leckerbissen war es nicht, der uns da am Sonntag aufgetischt wurde. Der feuchte Traum von einem Siegtor in der Nachspielzeit erfüllte sich leider auch nicht, am Ende war es dann wohl irgendwie ein gerechtes Unentschieden. Was sich in Köln dank der erstklassigen Bilanz der vergangenen Jahre fast schon wie eine Niederlage anfühlt. Luxusproblem nennt man das wohl.

Nach Spielende lief diesmal alles glatt mit Fußmarsch/Bus/Zug, so dass pünktlich (wer hätte das gedacht) das bestimmt nicht schöne, aber liebenswerte Mönchengladbach erreicht war. Mit dabei: Die Bestätigung, auf der richtigen Seite zu stehen.