Start Kristiansand – Sandefjord 3:1 (Tippeligaen, 11.6.2007)

Die Sor Arena

Nach zwei Tagen in Oslo folgte am Montag ein Abstecher an die Südspitze Norwegens. Vorher galt es jedoch, zwei Termine der anderen Art zu erledigen: In der Hauptstadt wurde zunächst der deutschen Botschaft ein Besuch abgestattet, um den vorläufigen Pass zu besorgen. Auf halbem Weg nach Kristiansand lockte schließlich ein kühler See zum Bade. Schön, dass scheinbar die Abschlussklasse des örtlichen Mädchengymnasiums gerade Hitzefrei hatte und die gleiche Idee hatte...

In Kristiansand das Acht-Quadratmeter-Zimmer bezogen, bei 30 Grad eine leckere Tütensuppe gekocht – langsam wurde das Geld knapp – und ab ging es zur brandneuen Sor Arena. Diese befindet sich in Nachbarschaft zur alten Spielstätte Kristiansand Stadion, wurde erst am 15. April 2007 eröffnet und wirkt von außen eher wie ein modernes Wissenschaftsmuseum, eine windschiefe Basketballhalle oder ein Einkaufszentrum.

14300 Zuschauer fasst die Arena, die immerhin kein All-Seater ist: Auf einer Längsseite finden sich im Unterrang einige Stehplätze. Diese dienen zwangsläufig als Fanblock, der von einer vergleichsweise jungen Klientel bevölkert wird. Zum Einlaufen zeigen die Start-Anhänger einige schwarz-gelbe Schwenkfahnen, während der Spiels überraschen sie mit abwechslungsreichen und vor allem ausdauernden Gesängen. Kein Vergleich zur Bundesliga, wo sich jedes Lied nach maximal zwei Durchgängen verflüchtigt.

Schwenkfahnen zum Intro

"Al Quaida" zum Abschluss

9056 Zuschauer sehen eine überzeugende Vorstellung der Heimmannschaft, die bis zur Pause 2:0 in Führung liegt. Die etwa 40 Gäste aus dem eigentlich gar nicht so weit entfernten Sandefjord dürfen nach dem Anschlusstreffer kurzzeitig Hoffnung schöpfen, kurz vor Schluss macht Start, immerhin zweimaliger norwegischer Meister (1978 und 1980) den Sack aber zu.

Es folgte der letzte Abend im etwas verschlafen wirkenden Kristiansand, am nächsten Tag ein ausgiebiger Aufenthalt an oben erwähntem See und schließlich der Rückflug Richtung Hahn. Mit an Bord: Etwa zehn arabisch aussehende Menschen mit Bärten bis zum Boden und ganz in Weiß gehüllt. Man ist ja tolerant, also denkt man nicht Böses. Als besagte Männer jedoch während des Fluges zeitgleich aufstanden und in den Gang traten, meldete sich der Magen doch kurzzeitig. Das folgende Szenario war jedoch harmlos, wenn auch kurios: Die Araber verteilten sich im Gang, packten ihre Gebetsteppiche aus und verneigten sich minutenlang gen Mekka. Also schnell die Schweißperlen von der Stirn gewischt und ab nach Hause…

PS: Sorry für die schlechte Bildqualität, aber da meine Kamera ihren Geist aufgab, musste das Handy herhalten.