Lange auf ihren Gegner warten mussten die Borussia-Fans bei der Auslosung der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde nicht: Gleich in der ersten Paarung wurde dem VfL der saarländische Pokalsieger FC Kutzhof zugelost. Ähnlich schnell war auch klar, dass der Verbandsligist für diese Partie das heimische Stadion Renkertsmühle zugunsten eines größeren Spielortes verlassen würde. Hier setzte sich (leider) der Ludwigspark in Saarbrücken gegenüber dem Ellenfeldstadion in Neunkirchen durch.
8200 Interessierte, darunter gut 1500 Gäste, fanden schließlich den Weg ins weite Runde, die angepeilte Zahl von 12.000 Zuschauern verfehlte der FCK damit doch deutlich. Noch lange in Erinnerung bleiben wird der Tag dem Klub dennoch, kam es doch heute laut Stadionzeitung zum "größten Spiel der Vereinsgeschichte" gegen "eine der besten Pokaladressen Deutschlands". Ähnlich couragiert und mit der Empfehlung von drei Siegen ohne Gegentor zum Verbandsliga-Auftakt im Rücken traten die Gastgeber auch auf dem Platz auf. So stand es zur Halbzeit aus Borussen-Sicht doch etwas enttäuschend nur 0:0, ein Pfeifkonzert war die verständliche Quittung.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit überschlugen sich jedoch die Ereignisse. Zunächst meinte ein wohlbekannter VfL-Anhänger, der bereits in der Pause das Pult des Vorsängers erklommen hatte, dem Gästeblock seinen doch umfangreichen Oberkörper zeigen zu wollen. Belohnt wurde diese Aktion nicht nur durch stürmischen Beifall von den Rängen, sondern auch durch das 1:0 von Marek Heinz. Derart berauscht entblätterte sich besagter Fan völlig, zeigte fröhlich auf seinem Podest tanzend seine Männlichkeit und vergnügte sich zum krönenden Abschluss noch mit einer Gummipuppe. Kein Wunder, dass das 2:0 durch Neuzugang Hassan El Fakiri fast in Taumel unterging. Nachdem sich die Gemüter wieder etwas beruhigt hatten, verflachte auch das Spiel wieder, immerhin gelang Bekim Kastrati mit seinem ersten Treffer für die Profis noch der 3:0-Schlusspunkt. Berlin, wir kommen!
