34.000 Einwohner gegen 462.690, 160 km² gegen 2586 km² - in Gruppe 3 der WM-Qualifikation kommt es am drittletzten Spieltag zum Duell der Zwergstaaten. Auch wenn die nackten Zahlen eine Favoritenrolle der Luxemburger vermuten lassen, sind die Gäste doch nur Außenseiter: Spätestens seit dem 4:0-Auswärtssieg im Hinspiel hat sich das Fürstentum Liechentstein zum Riesen im Duell der Zwerge aufgeschwungen.
2300 Zuschauer, darunter ca. 40 lautstarke Anhänger der Gäste, sehen im Rheinpark Stadion zu Vaduz eine von indiviuellen Fehlern geprägte Partie, die dennoch (oder gerade deswegen?) kurzweilig und unterhaltsam ist. Auch VfL-Profi Jeff Strasser, der bei der Mannschaftsaufstellung als einziger Spieler mit Verein genannt wird (das tut gut!), kann letztlich den verdienten Erfolg der Hausherren nicht verhindern. Am Ende steht damit der historische erste Heimsieg einer Liechtensteiner Nationalmannschaft in einer WM-Qualifikation. Luxemburg bleibt dagegen als einzige Nation ohne Punkt.
Das Rheinpark Stadion, Heimstätte des in der Schweizer Nationalliga B spielenden FC Vaduz, wurde am 31. Juli 1998 gegen den amtierenden Deutschen Meister 1. FC Kaiserslautern eröffnet. Das unmittelbar am Rhein gelegene Bauwerk entstand an der Stelle "des früheren Landessportplatzes mit seiner Tribüne auf den 30er-Jahren, ohne Beleuchtungsanlage und mit veralteter Infrastruktur", wie das Heft "rheinpark stadion vaduz. baudokumentation" verrät. 4548 Zuschauer finden nun in dem kleinen, aber feinen und in bergiger Umgebung platzierten Stadion Platz.
Wie formulierte es der Vaduzer Bürgermeister Karlheinz Ospelt 1998 so schön: "Mit diesem Bauwerk erhält die Gemeinde Vaduz ein Wahrzeichen, das für die Gemeinschaft in sportlicher und freundschaftlicher Verbundenheit steht und gleichzeitig auch Ansporn für unsere Jugend sein soll. Möge das Vaduzer Rheinpark Stadion uns allen viel Vergnügen, faire Wettkämpfe und sportliche als auch kulturelle Höhepunkte bescheren sowie als beliebter Treffpunkt in unserer schönen Gemeinde dienen". Na dann.
