Ljungskile SK - IFK Göteborg 2:1 (Allsvenskan, 25.4.2008)

Die Starke Arvid Arena in Ljungskile (Skarsjövallen)

Erstliga-Aufsteiger Ljungskile SK als Dorfverein zu bezeichnen, kann einem niemand übel nehmen. Gerade einmal 3351 Einwohner zählt das Städtchen 70 Kilometer nördlich von Göteborg - es gibt wahrscheinlich Hochhäuser, in denen mehr Menschen wohnen. Bis 1990 agierte der Klub auch sportlich im Niemandsland und dümpelte in der sechsten Liga umher. Dann jedoch ging es steil bergauf: Schon 1997 debütierte der LSK sensationell im Oberhaus. Zwar ging es umgehend zurück in Liga drei, doch 2008 ist der Klub wieder obenauf und spielt seine zweite Allsvenskan-Saison.

Vier Niederlagen zum Saisonauftakt ließen zunächst Böses ahnen, doch mit Siegen gegen Elfsborg und Trelleborg hat Ljungskile zurück in die Spur gefunden. Auch das Publikum honoriert das und pilgert zum siebten Saisonspiel in Massen den steilen Weg zur Starke Arvid Arena hinauf: Am Ende zählt der Kassenwart bei der Partie gegen den Nachbarn und amtierenden Meister IFK Göteborg 7128 Zuschauer und vermeldet stolz: Nya Publikrekordet! Der alte (5600) stammte noch aus der 97er-Saison, übrigens ebenfalls gegen den IFK.

Die gut besuchte Gegengerade in Ljungskile

Die Bühne ist also bereitet, zumal auch 1000 Blau-Weiße angereist sind und die gesamte Hintertortribüne sowie Teile der angrenzenden Blöcke bevölkern und eindeutig die Stimmungs-Hoheit haben. Auf der Heimseite gibt es dafür eine Art Choreo, als einige grüne und weiße Fähnchen geschwenkt und drei Plastikbahnen hochgezogen werden. Immerhin.

Als in der sechsten Minute die Gastgeber durch Andreas Kristoffersson in Führung gehen, steht das pickepackevolle Stadion kurzeitig Kopf - bis der Ausgleich kurze Zeit später die Euphorie etwas bremst. Fortan übernimmt der IFK das Kommando, die Gästekurve zeigt sich bestens aufgelegt (---> Video), und eigentlich scheint das zweite IFK-Tor nur eine Frage der Zeit. Bis zur 58. Minute, als Kristoffersson sein zweiter Streich gelingt. Irgendwie bringen die Hausherren den Vorsprung über die Zeit und lassen sich nach dem Schlusspfiff ausgiebig für den dritten Sieg in Folge feiern. Die Göteborg-Spieler dagegen, zuvor in 20 Spielen in Serie unbesiegt, müssen sich von ihren erzürnten Fans einiges anhören.

Die 1985 erbaute Starke Arvid Arena, zuvor als HA Bygg Arena und ursprünglich als Skarsjövallen bekannt, zählt zu den weniger komfortablen der Liga. Eine Hintertorseite ist sogar gänzlich ohne Ausbau, wenn man einmal von den vier Picknick-Tischen absieht. Gegenüber sowie auf der Gegengeraden finden sich etwa 7000 Stehplätze, einzig die Haupttribüne entspricht in etwa einem gehobeneren Standard. Lobenswert dagegen der Verzicht auf Kunstrasen, der in diesen Breitengeraden nicht selbstverständlich ist.

Intro der Fans von Ljungskile SK Flutlicht über der Starke Arvid Arena in Ljungskile  Picknick-Tische im Stadion