FC St. Pauli - Borussia 1:4 (DFB-Pokal, 1. Runde, 10.8.2015)

Borussia am Millerntor

Der Totenkopf als Marke, das Image als Verkaufsargument, Hipster als Möchtegern-Rebellen: Man kann über den FC St. Pauli zweifellos geteilter Meinung sein. Aber, verdammte Kacke: Wer in der Halbzeit mal eben "Antifa Hooligans" von Los Fastidios durch die Lautsprecher dröhnen lässt, ist zumindest eines: anders. Und das ist heutzutage schon viel, viel wert.

Gladbach-Fans in St. Pauli
"Anders" sollte auch das neue Stadion am Millerntor werden. Gelungen ist das nur zum Teil. Nicht viele um mich herum vermissten sofort "den Charme" von früher, andere fanden den Neubau gelungen und zu St. Pauli passend. Meine Meinung: Vor allem der Gästeblock ist top! Aber: Schade, dass es in der St. Pauli-Kurve so wenige Stehplätze gibt. Aber: Gut, dass es auf der Gegengerade so viele Stehplätze gibt. Insgesamt: "Anders" ist St. Pauli zumindest beim Stadion nicht (mehr).

Choreo St. Pauli
Alles anders seit 2011

Nach über vier Jahren kickte Borussia also mal wieder in St. Pauli, nach dem damaligen 1:3 (mit Max Kruse als Pauli-Torschütze) flog bekanntlich Michael Frontzeck und wurde durch einen gewissen Lucien Favre ersetzt. Eine der besten Niederlagen des Borussia-Geschichte, könnte man also sagen.

Heute lief die Begegnung ähnlich - nur genau andersherum. Diesmal ging nämlich der FC St. Pauli in Führung und verlor am Ende dennoch recht deutlich. Sehr schön übrigens der Torjubel nach dem 1:0 - "Millerntor Roar", nennt man das wohl. Sehr schön aber auch der Torjubel nach unseren Treffern. "Bierduschen a la Borussia" nennt man das wohl.

Fazit: St. Pauli? Gerne wieder. Dann aber bitte nicht an einem Montag. Denn hinfahren, Fußball schauen und direkt wieder zurückfahren ist in einer Stadt wie Hamburg irgendwie verschenkt.