Erstmal seit fast fünf Jahren (2:0 am 23. April 2001) trat die Borussia wieder in Duisburg an - und was hat sich nicht alles verändert beim MSV. Aus dem zugigen Wedaustadion ist die schicke MSV-Arena geworden, aus der grauen Maus ein Verein mit (zumindest etwas) Charakter und aus einer überschaubaren Anhängerschaft eine durchaus zahlreich zu nennende Fanschar. Was ein potenter Geldgeber nicht alles bewegen kann.

Für die Gladbach-Fans ist Duisburg in dieser Saison so etwas wie ein Bochum-Ersatz, entsprechend zahlreich ging es mit ca. 8000 Schwarz-Weiß-Grünen Richtung Wedau. Hier gab es zum Auftakt eine nette Choreographie der MSV-Fans unter dem Motto "Wir sind Duisburg", eine Antwort auf das Gladbacher Spruchband aus dem Hinspiel. Choreos gibt es in dieser Saison in Dusiburg zu jedem Heimspiel zu sehen - doch was bringt das schon, wenn anschließend die Kurve in eisiges Schweigen verfällt und als Tiefpunkt gar das Spruchband zur 2. Halbzeit auf dem Kopf präsentiert wird? Peinlich peinlich. Na, neidisch wird man da nicht...

Auf Seiten der Gäste, die fast ein Drittel des Stadions stehenderweise besetzten, herrschte dagegen glänzende Stimmung. Einzig nach dem frühen 0:1 gab es den zu erwartenden Durchhänger, spätestens nach dem 1:1 durch das erste Tor von Neuzugang Bo Svensson war die MSV-Arena jedoch fest in Gladbacher Hand. Schade, dass es nicht mit dem zweiten Tor klappte, nach dem Platzverweis für Eugen Polanski hätte es aber auch durchaus noch schief gegen können. Letztlich hielt Kasey Keller den Punkt fest.

Einen schweren Stand hatte erneut Jeff Strasser, der sich in den letzten Wochen zum Buhmann der VfL-Fans entwickelt hat. Sicherlich ist der Luxemburger derzeit nicht der beste Borusse, aber ihn bei jeder Ballberührung zu kritisieren ist sicher überflüssig. Das Resultat gab es gegen Spielende zu hören, als "Strasser raus"-Rufe die Runde machten. Ziemlich daneben, wie ich meine.