Rayo Vallecano - UD Almeria 1:0 (Segunda Division, 12.10.2017)

Campo de Futbol de Vallecas

Nach dem Mittags-Kick in Mostoles kam der Touri in uns hervor: Palacio Real, Paella und - ja, ganz im Ernst - Sangria standen auf dem Programm, das alles bei sommerlichen Temperaturen. Passt. Für den Abend hatte der Donnerstag aber wieder ein wenig Futbol im Angebot: Rayo Vallecano, von mir tatsächlich schon vor 14 Jahren erstmals besucht, rief zum Heimspiel.

Bukaneros
Die Madrider Metro fährt quasi direkt bis vor das Kassenhäuschen, in dem dummerweise heute der PC streikte. Dreimal startete der verzweifelte Mann hinter der Scheibe seinen Rechner neu, die Reihe hinter uns murrte bereits, ein Ticket gab es aber auch nach zehn Minuten nicht. Hach, was waren das noch für Zeiten, als man die Karten einfach von einem Stapel nahm und dem Fan in die Hand drückte... Zehn Meter weiter hatten schließlich wir mehr Glück, und nach einem Einstimmungs-Bier in einer Rayo-Cerveceria ging es hinein ins Vergnügen.

Klein, aber fein

Keine Ahnung, ob am Campo de Futbol de Vallecas seit 2003 überhaupt ein Pinselstrich getätigt wurde, gefühlt sah das gute Teil aber beim Betreten noch genau so aus wie bei meinem ersten Besuch. Und das ist positiv gemeint! Die doch eher kleine Heimkurve, die im Vergleich hohen Tribünen und Werbetafeln hinter dem zweiten Tor - alles in allem recht gemütlich hier, zumal nur knapp 15.000 Zuschauer rein passen. Klein, aber ungemein fein!

Hochhäuser und Werbung
Nicht groß verändert hat sich zum Glück auch die Atmosphäre. Rayo hat sich ganz offenbar bis heute seine etwas andere Fankultur bewahrt, schon das große "Hasta la victoria siempre"-Graffito in der Kurve deutet das an. Tja, und die Stimmung? Mit Vergleichen soll man ja vorsichtig sein, aber ein, zweimal, als es richtig laut war und die Melodie stimmte, fühlte ich mich ein ganz, ganz klein bisschen an Argentinien erinnert. Und jetzt ziehe ich den Satz wieder zurück, bevor ich mit Spott überschüttet wurde. Obwohl: Nein, eigentlich doch nicht. Es bleibt dabei: Wer in Madrid eine gute Kurve sehen will, sollte zu Rayo gehen.

Sieg gegen acht Feldspieler

Insgesamt 8615 Zuschauer, darunter nur ein paar versprengte Gäste, sahen einen verdienten Heimsieg und eine Schlussphase, in der Almeria nur noch acht Feldspieler auf dem Platz hatte (und Rayo trotzdem nicht mehr traf). Vielleicht schafft der Klub ja doch noch die Rückkehr in die Primera Division, in der er zuletzt immerhin von 2011 bis 2016 unterwegs war. Nicbt zuletzt den Fans wäre es zu wünschen.

Für uns stand am Freitag der einzige fußballfreie Tag der Tour an, stattdessen wurde dem sehenswerten Toledo ein Besuch abgestattet. Der Samstag bot dafür gleich zweimal Fußball vom Feinsten, den Auftakt machte das kleine Derby Getafe gegen Real Madrid.

Luftballons  Campo de Futbol de Vallecas von Rayo  Toledo

Hasta la victoria siempre