# Stade Reims - SC Bastia 1:1 (Ligue 2, 23.12.06)  
Stade Reims - SC Bastia 1:1 (Ligue 2, 23.12.06)

Die halbe Baustelle von Außen Die Heimfans kurz vor dem Anpfiff Das Dach des Auguste-Delaune II

Stade Reims gegen SC Bastia - das letzte Spiel des Jahres 2006 in Frankreich ist heute nur noch das Duell zweier Mannschaften aus dem Mittelfeld der zweiten Liga. Fast unwirklich erscheint es da, dass sich hier zwei ehemalige Europapokal-Finalisten gegenüberstehen. Reims unterlag 1956 und 1959 im Endspiel um den Europapokal der Landesmeister Real Madrid jeweils nur unglücklich, Bastia zog 1978 im UEFA-Pokal-Finale gegen Eindhoven den Kürzeren. Zumindest für Nostalgiker also eine durchaus reizvolle Partie.

Ein Fall für Nostalgiker war auch lange Zeit das Stade Auguste Delaune. Versehen mit vielen Stehplätzen, einer Laufbahn sowie der in Frankreich so populären Radrennbahn bot das 1934 als "Velodrome municipal" eröffnete Rund den bis zu 27.700 Zuschauern schlechte Sicht und nur wenig Komfort. Schritt für Schritt entsteht daher nun an gleicher Stelle ein neues Stadion - das "Auguste-Delaune II". Eine Saison lang spielt der sechsfache französische Meister (alle Titel zwischen 1949 und 1962) somit auf einer Baustelle vor maximal 9236 von geplanten 22.000 Zuschauern.

Rechts fertig, hinten nichtGanz in Weiß...

Die bisher fertig gestellten zwei Tribünen machen indes schon Geschmack auf mehr. Was zur kommenden Saison fertig sein soll, ist ein kleines, aber feines Stadion, das ganz in Weiß gehalten so auch in Dubai stehen könnte. Verstärkt wird dieser Eindruck durch das helle, beinahe strahlende Dach und die vier herrlichen Flutlichtmasten, die schon weitem die Szenerie am Canal de l'Aisne beleuchten. Ausgebaut auf zwei Ränge muss kommendes Jahr wohl einmal mehr der Begriff "Schmuckkästchen" aus dem Wörterbuch der Stadionfreunde herausgeholt werden.

6558 Zuschauer, darunter 30 korsische Gäste, sehen bei Eiseskälte ein munteres Spielchen, das in der ersten Halbzeit von den Gastgebern bestimmt wird, die verdient mit 1:0 in Führung gehen. Nach der Pause dann das genaue Gegenteil: Plötzlich spielt nur noch der Gast, gleicht in der 52. Minute aus und ist dem Sieg anschließend näher als die Hausherren. Am Ende bleibt es aber bei der weihnachtlich friedlichen Punkteteilung.