IK Sirius Uppsala - Elfsborg Boras 4:1 (Allsvenskan, 14.5.2017)

Studenternas IP in Uppsala

Die Universitätsstadt Uppsala dürfte älteren Semestern (Riesen-Wortwitz, ich weiß) vor allem durch einen Schlager bekannt sein. Die Norwegerin Kirsti trällerte 1969 "Ein Student aus Uppsalalala" und wählte dabei so hübsche Zeilen wie "Wir hatten kein Geld, aber schön war die Welt". Ja, Schweden war schon immer ein teures Pflaster.

Tribüne im Studenternas IP
Und ein schönes obendrein - das gilt nicht zuletzt für Uppsala mit seinem imposanten Dom und dem nicht weniger eleganten Schloss. Kaum zu glauben, dass die viertgrößte Stadt des Landes seit 1973/1974 ohne Erstliga-Verein auskommen musste. Dann, endlich, kehrte IK Sirius zur Saison 2017 ins Oberhaus zurück.

Nur der Rasen macht Sorge

Und fast scheint es, als sei ein schlafender Riese geweckt worden. Gleich das erste Heimspiel Anfang April war mit 7248 Zuschauern ausverkauft, heute erscheinen zum dritten Heimspiel ebenfalls beachtliche 4482 Fans (200 Gäste). Etwas peinlich: Die Begegnung gegen Kalmar Ende April musste nach Gävle verlegt werden, weil der Rasen des Studenternas IP zu schlecht war...

Blick aufs Schloss Uppsala
Und damit sind wir auch schon beim großen Makel des IK Sirius aus Uppsala. Der 1909 (!) eröffnete "Studan" bietet zwar einen unglaublich schönen Blick aufs Stadtschloss, ist aber schlicht nicht erstligareif. Eine einzige ordentliche Tribüne, dazu zwei notdürftig errichtete Stahlrohr-Hilfsbauten - das alles ist nicht so richtig befriedigend. Kein Wunder also, dass bald die Bagger rollen, Bilder der künftigen Arena sind schon am Zaun zu bewundern. Nicht ganz erschlossen hat sich uns, ob exakt an derselben Stelle gebaut wird oder direkt nebenan, wo ebenfalls ein recht großes Stadion steht, in dem regelmäßig die nationalen Bandy-Meisterschaften ausgetragen werden.

Plötzlich Zweiter

Noch wird also auf der alten Anlage gekickt, uns das mit ungeahntem Erfolg. Der Gast aus Boras wird nach frühem Rückstand mit 4:1 abgefertigt, nach acht Spieltagen ist der Aufsteiger plötzlich Tabellenzweiter. Schade nur, dass nie so richtig Stimmung aufkommen will. Zwar findet sich hinter einem der Tore ein gar nicht so kleiner Fanblock, der allerdings nur ab und an ein wenig trällert und ansonsten recht gemütlich das Spiel verfolgt. Studenten eben...

Für uns geht es noch am Abend weiter gen Süden bis Stockholm, wo am nächsten Tag das letzte Spiel unserer Mini-Tour auf dem Programm steht.

Fanblock von IK Sirius Uppsala  Stahlrohrtribüne im Studenternas  Fans von Elfsborg Boras in Uppsala