Als Busfahrer hat man nicht viele Möglichkeiten, einen im Vollrausch feiernden und zumindest oben rum mehr als spärlich bekleideten Mob unter Kontrolle zu halten: Neben den einschlägigen Drohungen ("Ich kann die Klotür auch abschließen, wenn ihr euch nicht benehmen könnt"), totaler Ignoranz ("Wenn das so weitergeht, fahr ich rechts ran... ICH komm nicht zu spät zum Spiel") dienen oftmals TV und Video als letztes Mittel zur Besänftigung der Gemüter. Diese Mal lief aber weder ein Film der Marke "Alt, unrasiert, unzensiert" noch ein Video mit den besten Choreos des Collettivo Autonomo Viola, sondern -Achtung, Trommelwirbel- "Didi, der Doppelgänger." Auf dem Platz hatte man auch schnell das Gefühl, nicht die Stars unserer Borussia stünden auf dem Platz, sondern irgendwelche Doubles, so schlecht war die Abwehr organisiert. Mann kann sich vorstellen, wie die Besprechung vor dem Spiel aussah: Asanin entgegnete auf Lienens Kommandos mit "Schreiben Sie es auf, ich beschäftige mich später damit", Pletsch antwortete auf den Kommentar, er müsse sein Kopfballspiel verbessern mit "Das ist nur ihre Meinung". Und Igor Demo, auf die Frage, ob er sich nicht am Abwehrspiel beteiligen möge, antwortete nur: "Ich brauche mehr Details". Ah ja.

Und wenn schon das Spiel nicht zur Freude beitrug, so entschädigte die Fahrt mit den Leuten vom Humboldt Pöbel für vieles. Zu lustig waren einfach Dauersingsang, exzessive Alkoholvernichtung und Arschparade. Auch wenn der Busfahrer und die Mitarbeiter der MC Donald´s Raststätte das so vielleicht nicht zu 100 % bestätigen werden. PS: Eine Didi Hallervorden-Motto-Tour ist unbestätigten Gerüchten zufolge schon in Planung!