Nach unserem Regensburg-Besuch stand eigentlich das schöne Salzburg auf dem Plan - doch eine Spielverlegung machte uns einen Strich durch die Rechnung. Nach langem Hin und Her landeten wir so im 8000-Einwohner-Örtchen Rain im Landkreis Donau-Ries. Das hat immerhin einen historischen Ortskern zu bieten, einen recht großen Zuckerproduzenten und seit 2008 auch einen Bayernligisten - den TSV 1896 Rain am Lech.

Hans Zach mit eigener Sitzschale

450 Zuschauer hatten ebenfalls nichts Besseres vor, darunter sogar ein paar sangesfreudige Fans: Etwa 10 aus Unterhaching (mit zwei Zaunfahnen) sowie eine Handvoll Heim-Supporter. Letztere unterstützen ihre Mannschaft allerdings von außerhalb des Stadions, Lieblingsgesang: "Wir sind die Fans, die ihr nicht wollt". Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat, zumal eben jene Anhänger nach dem Seitenwechsel das Stadion betraten und auf der Gegengerade Platz nahmen.

Wir erfreuten uns derweil an der hübschen Haupttribüne. Exakt 262 Sitzschalen finden sich dort, ein Großteil ist mit eigenem Namensschild versehen. Unter anderem sitzt hier ein gewisser "Hans Zach" - auch wenn es sich hierbei wohl kaum um die Eishockey-Legende handelt. Drei Betonstufen gegenüber verhelfen dem Georg-Weber-Stadion zu einem Fassungsvermögen von knapp 3000.

Schelte für den Linienrichter

Das Spiel war eher mau. Höhepunkt war dann auch ein TSV-Sympathisant, der extra seinen Sitzplatz verließ, um am Spielfeldrand dem Linienrichter ausführlich die Meinung zu geigen. FSK ab 18, sag ich mal.

Die von Harry Deutinger trainierten Gäste gingen zweimal in Führung, doch der TSV kam jeweils zurück und erkämpfte sich im dritten Saisonspiel immerhin den ersten Punkt. Die letzte Viertelstunde sahen wir leider nicht mehr - ein Ergebnis der eingangs erwähnten mehrfachen Planänderung, die den Nachmittagskick im benachbarten Gersthofen einbezog. Missfallsbekundungen bitte an so-geht-das-aber-nicht@baedw.de.

Und was spielt der TSV so zur musikalischen Unterhaltung seiner zahlenden Gäste? Schau'n mer mal:

Die Setlist von Jahn Regensburg:

1. Rosenstolz - Willkommen. Na, das nenn ich doch mal eine nette Begrüßung. Auch wenn ich das Lied eher nervig finde...
2. Xavier Naidoo - Dieser Weg. Ganz ok, aber einfach zu oft gehört. Next, please.
3. Nena - Leuchtturm. Eines der ruhmreichen Lieder mit dem Text-Baustein "Bis ans Ende dieser Welt". Da verbietet sich jede Kritik :-)
4. Ich und ich - Vom selben Stern. Ziemlich deutsch hier alles, was? Schönste Zeile: "wir fliegen heute noch über Berlin". Schön wär's...
5. Pet Shop Boys - Go West. Einer der wenigen Songs der PSB, die ich nicht mag. Trotz (oder wegen?) des Fußball-Bezugs.
6. Nik P. - Ein Stern. Haarscharf an der DJ-Ötzi-6 vorbei, meine Herren. Trotzdem natürlich einfach nur grausam.
7. Udo Jürgens - Ich war noch niemals in New York. Ein Lied von Aufbruch und Fernweh - und mit Sicherheit kein Schlager-Scheiß. Top!

Fazit: (Fast) nur deutschsprachige Musik - in Bayern ist die Welt noch in Ordnung. Auch wenn zu Beginn offensichtlich ein Bild-Sampler im Player lag. Das gibt Abzüge, genau wie der "Stern". Womit wir bei einer 5+ wären. Zum Gesamtstand.