Nicht der Fußball, sondern die Vergangenheit trieb mich in die Nähe des Polarkreises. Elf Jahre ist es nun schon her, dass ich in Umea ein unvergessliches Wintersemester studierte. Eine großartige Zeit, aus der Freundschaften bis heute bestehen geblieben sind. Und die es nun aufzufrischen galt - vor Ort.

Es wurde ein großartiges Wochenende, in dem sogar der Fußball Platz fand. Obwohl ich, jawohl, problemlos darauf verzichtet hätte. Aber bei blauem Himmel, Sonne und kalter Luft im Stadion zu sitzen und die Seele baumeln zu lassen, hielten auch die Kollegen für eine gute Idee. Und so schauten wir doch im Stadion Gammliavallen vorbei, nachdem wir es 2000 nur auf den Sandakerns IP geschafft hatten.

Hammarby sagt nach 22 Jahren "Hej da!"

Auf dem Programm: Der letzte Spieltag der Damallsvenskan. 523 Zuschauer kamen in das Stadion, das seit Kurzem T3-Arena heißt, um das bedeutungslose Spiel zu sehen: Umea, mit zwei Europapokalsiegen eines der führenden Team im Frauenfußball, hatte bereits vor Anpfiff keine Chance mehr auf eine erneute Qualifikation für das internationale Geschäft. Gegner Hammarby, 1989 Gründungsmitglied der Liga und seither immer erstklassig, musste dagegen Abschied nehmen: Der Abstieg war bereits besiegelt.

Kurios war es schon: Wie 2000 hieß die Begegnung Umea gegen Hammarby, und wie damals hieß das Endergebnis 4:0 - diesmal allerdings für Umea. Dabei fielen alle Tore nach der Pause, die letzten zwei durch die Schweizerin Ramona Bachmann sogar erst in den beiden Schlussminuten. Ein paar Autogramme bei Umea, hängende Köpfe bei Hammarby - und dann war die Saison auch schon beendet.

Fußball seit 1925, Kunstrasen seit 2003

Ach so, der Vollständigkeit halber: Das Stadion Gammliavallen wurde schon 1925 eröffnet, fasst auf seinen beiden Tribünen insgesamt 10.000 Zuschauer und ist seit 2003 mit Kunstrasen ausgestattet. Auch die Männer des Umea FC, 1996 für ein Jahr Erstligist und heute in der drittklassigen Division 1, tragen hier ihre Heimspiele aus.

Außer im Jahr 2000, im Pokal gegen Hammarby. Warum, weiß ich bis heute nicht...