Racing Waregem - Excelsior Virton 1:1 (Tweede Klasse, 30.08.06)

Haupttribüne im Mirakelstadion "Waregem liegt am Rande des Stadtgebietes von Kortrijk", heißt es auf der offiziellen Homepage waregem.be bescheiden, und damit ist schon viel gesagt über das 36.000 Einwohner zählende Städtchen. Tatsächlich würde wohl kaum jemand Waregem kennen, gäbe es den Fußball nicht. Zum einen ist da natürlich der KSV Waregem, der 1986 sensationell das UEFA-Pokal-Halbfinale erreichte und heute als SV Zulte-Waregem in der ersten Liga kickt - und zum zweiten ist etwas überraschend nun auch Racing Waregem ins Blickfeld gerutscht. Wie aus dem Nichts stieg der kleine Klub 2006 in die zweite Liga auf. "Het absolute hoogtepunt in de geschiedenis van Racing Waregem", nennt das die Vereinsseite zurecht. Über 60 Jahre lang - genauer: Seit der Gründung als Racing Kleithoek 1941 und der Umbennennung zwei Jahre später - hatte sich der Klub durch die Niederungen der Ligen gespielt.

800 Zuschauer im Mirakelstadion

Das Abenteuer zweite Liga begann mit einem 1:1 in Lommel vielversprechend, zum ersten Heimspiel schaut nun Excelsior Virton im kleinen Mirakelstadion vorbei. 6000 Zuschauer finden hier Platz, die beiden kleine Tribünen an den Längsseiten stellen den einzigen Ausbau dar. Nicht fehlen darf natürlich das typisch belgische Vereinslokal mitsamt der ebenso typischen "überdimensionalen kicker-Stecktabelle" sowie einem Tischfußball, der trotz seines desolaten Zustandes für das ein oder andere Spiel herhalten muss. Alles in allem eine kleine, sympathische Anlage, die allerdings ein wenig mehr Athmosphäre verdient hätte, als sie die etwa 800 Zuschauer in gesetzterem Alter zu verbreiten in der Lage sind.

Das Spiel beginnt recht munter, der Gast aus Virton wirkt dabei ballsicherer und gefährlicher. Kurz vor der Pause allerdings geht Racing etwas überraschend in Führung, verteidigt diese bis zur 77. Minute und muss am Ende noch froh sein, den einen Punkt über die Zeit zu retten. Immerhin ist der Klub damit noch immer ungeschlagen - und die kleine Stadt Waregem darf weiter hoffen, auch in Zukunkt mit zwei Vereinen in den beiden landesweiten Ligen vertreten zu sein.