Man kann nur munkeln, welches Mittelchen Horst Köppel seinen Spielern in den Pausentee mischte. Vielleicht ja genau jenes, das Gerhard-ich-sehe-Mehrheiten-wo-gar-keine-sind-Schröder vor seinem Auftritt in der Elefantenrunde einnahm. Eines ist jedenfalls sicher: Es wirkt.

Nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit wiederholten sich die Ereignisse von Köln. Die Fans gaben ihren "Fohlen" eine zweite Chance, feuerten die wie aufgedreht wirkende Elf noch einmal an und wurden prompt durch Thomas Broichs Ausgleich belohnt. Auch nach der Führung durch ein Eigentor des Werder-Kapitäns Frank Baumann behielt Borussia überraschend das hohe Tempo bei und geriet erst in den letzten zehn Minuten ins Schwimmen. Etwas Glück und Kasey Kellers Paraden retteten aber letztlich den zweiten Heimsieg.

Das erste echte Flutlichtspiel im Borussia-Park bot eine Athmosphäre, die in der 2. Halbzeit teilweise sogar an längst vergangene Bökelberg-Zeiten erinnerte. Auch die Zuschauerzahl von 40.251 ist für einen Dienstagabend nicht schlecht, auch wenn diese Marke einen neuen Minuserekord im Gladbachs neuer Heimstätte bedeutet. Dass immerhin eine "4" am Anfang steht, ist auch den überraschend zahlreichen Gästefans zu verdanken. Diese protestierten zum Einlaufen erneut gegen die orangenen Werder-Trikots und zeigten anschließend wie auch ihre Elf nur im ersten Durchgang eine ansprechende Leistung.